Herausnehmbare Zahnspangen – auch in der modernen Therapie nicht wegzudenken
Herausnehmbare Zahnspangen bieten bei Kindern und Jugendlichen ein breites Behandlungsspektrum. Damit Zähne und Kiefer in die richtige Position gebracht werden können, ist eine tägliche Tragezeit von mindestens 14 Stunden vonnöten. Daher werden die Apparaturen in der Regel nachts und nachmittags nach der Schule getragen. Aber auch nach Abschluss der aktiven kieferorthopädischen Behandlung kommen herausnehmbare Zahnspangen zur Anwendung: Nachts getragen halten sie die Zähne sicher in ihrer Position und helfen so, das erreichte Behandlungsergebnis stabil zu halten.
Herausnehmbare Apparaturen bestehen aus medizinischem Kunststoff, sowie federnden Drähten, mit welchen die Zähne korrigiert werden. Selbstverständlich ist die Kunststofffarbe wählbar! Die folgenden Bilder zeigen Beispiele für herausnehmbare Zahnspangen:
Dehnplatten für den Ober- und Unterkiefer
Unser erstes Beispiel zeigt herausnehmbare Zahnspangen für Ober- und Unterkiefer. Die Spezialschrauben in der Mitte können bei Platzmangel aktiviert („nachgestellt“) werden und dienen so der Platzbeschaffung. In der Wachstumsphase kann man einen zu kleinen Kiefer nachentwickeln. Die Drahtelemente verankern die Apparatur sicher an den Zähnen und können gleichzeitig verschiedene Zahnbewegungen durchführen. Im Beispiel links befinden sich zwei Federn, welche die Stellung der Frontzähne beeinflussen sollen.
Beim Tragen dieser Spangen ist viel Ausdauer angesagt, da sich die Zähne nur bei einer Tragezeit von 14-16 Stunden pro Tag sicher korrigieren lassen.
Der Aktivator
Der Aktivator gehört zu den funktionskieferorthopädischen Geräten. Er kann während des Wachstums die Stellung der Kiefer korrigieren und das körpereigene Wachstum zur Zahnregulierung nutzen. Man kann ihn auch als „kieferorthopädisches Trainingsgerät“ bezeichnen, da man das Kieferwachstum durch Tragen dieser Spangen beeinflussen kann. Damit funktionskieferorthopädische Geräte ihre Wirkung entfalten können ist eine tägliche Tragezeit von mindestens 14 Stunden erforderlich.
Der Bionator
Das nächste Bild zeigt ein weiteres Beispiel für ein funktionskieferorthopädisches Gerät. Sein Anwendungsbereich ähnelt dem des Aktivators. Neben der Korrektur von Zähnen und Kiefer können funktionskieferorthopädische Geräte positiven Einfluss auf den gesamten Körper entfalten, so dass sie auch unter ganzheitlichen Aspekten gerne eingesetzt werden.
Der Funktionsregler
Auch bei unserem vierten Beispiel handelt es sich um ein funktionskieferorthopädisches Gerät. Der Funktionsregler nach Fränkel ist so konstruiert, dass sich alle Kunststoffteile im Mundvorhof befinden. Dadurch wird der Zungenraum kaum eingeengt. Der Funktionsregler ist also sehr angenehm zu tragen, setzt allerdings einen umsichtigen Patienten voraus, da er sich leicht verbiegen kann.
Herausnehmbare Zahnspangen können im Kindes- und Jugendalter eine Vielzahl von Fehlstellungen korrigieren
Allerdings ist ihre Anwendung in komplizierten Fällen und im Erwachsenenalter eingeschränkt, so dass diese Apparaturen alleine häufig nicht ausreichen, um eine optimale Zahnstellung zu erzielen.